Alle in meiner Familie spielten ein Instrument,
nur ich nicht. Ich wollte zu Weihnachten unter dem Christbaum auch mitspielen. Also schnappte ich ab meinem dritten Lebensjahr jährlich die Familien-Blockflöte, die in der Schublade lag, steckte sie irgendwie in den Mund und dudelte mit. Ich wollte allerdings, seit ich denken kann, unbedingt Querflöte spielen. Warum und woher die Idee stammte, weiß ich bis heute nicht, jedenfalls fasziniert und berührt mich der Klang bis heute. Im Alter von 7 Jahren waren meine Finger dann endlich lang genug und unterm Christbaum lag die ersehnte Querflöte. Der Weg war gelegt und ich machte mein Hobby zum Beruf.
Für mich ist jeder Tag erst ein guter Tag, an dem ich zumindest kurz, und wenn es nur 15 Minuten sind, Flöte spiele. An diesem Lebensgefühl möchte ich meine Schüler*innen teilhaben lassen, inspirieren und sie ein Stück am Weg mitnehmen. Ich spiele die Stücke, die mich berühren. Und so versuche ich auch die Stückauswahl bei meinen Schülern zu treffen. Es gibt zwei bis drei Vorschläge und das schönste Stück, das den jungen Flötist*innen im Moment am besten gefällt, wird ausgesucht, um es zu spielen und gemeinsam zu erlernen und erleben. Es mit allen Sinnen und Möglichkeiten am Instrument zu erfassen.
Ich finde es nicht wichtig, welches Stück bzw. welche Literatur gespielt wird. Wichtig ist, daß man auch zuhause den Wunsch hat, es spielen zu wollen. Flöte spielen hat schon ein bißchen etwas mit Zähneputzen zu tun. Regelmäßigkeit läßt die Zähne und den Flötenklang glänzen und sich und sein Gegenüber verzaubern.
Kinder brauchen Unterstützung, Spirit und Motivation von mir als Querflötenlehrerin und von Zuhause, frei nach dem Motto „ein junges Pflänzchen muß gehegt und gepflegt werden“. Gibt es zu Hause jemanden, der ein offenes Ohr für Musik hat, ist es natürlich schön. Wird im Ensemble mit Gleichgesinnten musiziert, ist es fantastisch. Gemeinsam beim Konzert die Bühne zu erleben, ist ein Augenblick für die Ewigkeit.
Diese Fächer
unterrichte ich.